WG-Schülerin erreicht Hessenfinale beim Vorlesewettbewerb

Nora Saehrendt mit tollen Ergebnis

Während ihre Mitschülerinnen und Mitschüler der Klasse 6c im Unterricht sitzen, ist eine kleine Gruppe Schülerinnen des Wilhelmsgymnasiums auf dem Weg nach Frankfurt. Dort findet am frühen Nachmittag der Landesentscheid des 59. Vorlesewettbewerbs in der Sparda Bank, dem Sponsor und Gastgeber dieser Runde, statt.

Nora Saehrendt hat es bis hierhin, bis zur vorletzten Runde des gesamten Wettbewerbs, geschafft und kämpft nun, unterstützt von ihren Freundinnen, ihrer Familie und ihrer Deutschlehrerin um den Einzug ins Finale nach Berlin, in dem schließlich die beste Vorleserin oder der beste Vorleser Deutschlands gekürt wird.

Durch ihr lebendiges und ausdrucksstarkes Vorlesen sowie ihre Stärke, nicht nur einen bekannten, sondern auch einen fremden Text flüssig, dynamisch und betont vorzulesen, hat sich Nora gegen ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter am Wilhelmsgymnasium, in der Stadt Kassel und schließlich auf der Bezirksebene durchgesetzt.

Der 1959 ins Leben gerufene Wettbewerb gehört zu den wichtigsten Schülerwettbewerben und ist Deutschlands größter Lesewettstreit. Zentrale Anliegen sind es, die Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit zu tragen, die Freude am Lesen zu wecken sowie die Lesekompetenz von Kindern zu stärken. Insgesamt 567.000 lesebegeisterte Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen aus 6.904 Schulen beteiligten sich dieses Jahr bundesweit am Vorlesewettbewerb und acht von ihnen wollen nun in Frankfurt die letzte Runde erreichen.

Nora ist als siebte an der Reihe und stellt den Roman „Herr der Diebe“ von Cornelia Funke vor, aus dem sie anschließend eine selbst gewählte Stelle vorliest. Das Publikum, unter dem sich eine sachkundige siebenköpfige Jury befindet, hört allen acht Teilnehmerinnen und Teilnehmern gespannt und aufmerksam zu. Schnell wird allen Beteiligten klar, was für eine schwere Entscheidung der Jury bevorsteht, denn alle Vorleserinnen und Vorleser haben sich intensiv vorbereitet und können durch ein unterhaltsam gestaltetes Vorlesen überzeugen. Nach einer kurzen Pause findet die entscheidende Phase des Wettbewerbs statt, für die alle acht Teilnehmerinnen und Teilneher den Raum verlassen müssen. Nacheinader werden sie aufgerufen und lesen dieselbe Stelle aus einem ihnen fremden Text vor. Das Publikum hört auf diese Weise acht Mal dieselbe Textstelle und hat dadurch eine gute Vergleichbarkeit. Diese Art des Vorlesens ist besonders schwierig, da die Schülerinnen und Schüler während des Vorlesen nicht nur den Inhalt verstehen müssen, sondern gleichzeitig in der Lage sein müssen, das zuvor Erfasste auch atmosphärisch umzusetzen und so eine Stimmung beim Publikum zu vermitteln. Auch in dieser Runde können alle acht Vorleserinnen und Vorleser überzeugen, sodass letztendlich Feinheiten den Unterschied machen werden. Nach einer weiteren Pause, in der die Jury, wie sie später selbst sagt, hitzig diskutiert hat, steht die Gewinnerin fest. Emily Stromann vom Goethe-Gymnasium in Frankfurt hat es geschafft und wird Hessen am 20. Juni in Berlin vertreten.

Nora belegt den zweiten Platz und auch wenn es schade ist, dass die Reise nun zu Ende geht, kann sie sehr stolz auf sich sein, denn ihre Begleiter sind sich am Ende des Tages einig, dass sie durch ihr gutes Vorlesen und ihre selbstbewusste und charmante Art Freude und Begeisterung am Lesen gezeigt und bei den Zuhörern hervorgerufen hat.

wlz

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