Wen soll ich wählen?

Für viele Schüler der Oberstufe sind die Kommunalwahlen im März die ersten Wahlen, an denen sie ihre Stimme abgeben dürfen. Da ist es sinnvoll, wenn man sich einen fundierten Eindruck von den Kandidaten und den Wahlprogrammen ihrer Parteien macht. Den Umständen der Zeit entsprechend, haben Schüler und ihre Lehrer eine Podiumsdiskussion online organisiert, an der über 160 Teilnehmer den Kandidaten Fragen stellen konnten. Zunächst bekamen die Vertreter der Parteien jedoch Gelegenheit, sich vorzustellen. Dies waren Patrick Hartmann (SPD), Lutz Getzschmann (Die Linken), Matthias Nölke (FDP/Freie Wähler/Die Piraten), Holger Römer (CDU) und Dr. Bernd Hoppe (Rettet die Bienen). Der Vertreter der Grünen, Boris Mijatovic, stieß erst kurz vor Schluss zu der Veranstaltung. Erste Schwerpunkte der Kandidaten wurden schon in dieser Runde deutlich. So liegt Holger Römer die Förderung von Jugend- und Sportverbänden besonders am Herzen. Patrick Hartmann legt großen Wert auf die Chancengleichheit in der Bildung, denn er meint, dass es wichtig ist, Kinder aus nicht-privilegierten Schichten zu ermutigen und zu unterstützen. Lutz Getzschmann, selbst Lehrer an einer Gesamtschule, schätzt den Sanierungsbedarf bei diesem Schultyp als besonders groß ein und möchte einen Jugendbeirat mit Mitbestimmungsrecht. Matthias Nölke kann sich ein Wahlrecht bereits ab 16 Jahren vorstellen und möchte allen Bürgern eine 365,-€-Jahreskarte für den ÖPNV ermöglichen. Dr. Hoppe fordert die Klimaneutralität bis 2030 und die Gratisnutzung des ÖPNV.

Das souveräne Moderatorenteam mit Sofia Lange Cantalapiedra, Benedict Bolender und Carl Siemon achtete auf die Einhaltung der Redezeiten und stellte im 2. Teil dieser interessanten Veranstaltung gezielt Fragen. Dabei wurden die unterschiedlichsten Themengebiete angesprochen, so dass zumindest das Spektrum der Schülerfragen abgedeckt werden konnte. Fast unvermeidlich ging es auch um Fragen im Zusammenhang mit der Pandemie. Getzschmann warnte vor Sonderrechten für Geimpfte und lehnte diese „Spaltungsdiskussion“ ab. Dem widerspach Nölke. Alle, die keine Gefahr für andere mehr darstellen, müssten ihre Freiheitsrechte wiederbekommen. Außerdem sollten die Gastronomie und Kultureinrichtungen, bei entsprechenden Hygienekonzepten, öffnen dürfen. Weitere Themen waren die Förderung von Frauen in der Politik, der Umweltschutz, die Beseitigung von struktureller Benachteiligung von Einwanderern und, kontrovers, die Zukunft des Individualverkehrs in der Stadt.

Das Schlusswort von Herrn Petersen endete mit dem Appell an die Schüler, sich einzumischen und wählen zu gehen. Vorher dankte er noch für das große Engagement von Frau Schäfer, Herrn Mescher und Herrn Kollmann, die ihre Schüler bei der Organisation tatkräftig unterstützt hatten. Unser Dank gilt auch Herrn Ossadnik, der die technischen Voraussetzungen für die bisher größte Onlineveranstaltung am WG geschaffen hatte. (vlm)

Nach oben