Unterwegs mit Mozart – Ein Reiseklavier erzählt

Was ist das Geheimnis der „Salzburger Mozart-Kugel“? Es ist wohl die feine Kombination aus unterschiedlichen, edlen Zutaten, die liebevoll in Handarbeit zu einer kulinarischen Köstlichkeit geformt werden.

Eine solch gelungene Rezeptur war wohl auch das Geheimnis für den Abend der Gesangsklassen 5 und des Vororchesters am 16.5.2018 in der voll besetzten Aula des Wilhelmsgymnasiums, an deren Bühnenrand eine überdimensionierte Mozart-Kugel thronte. Eine gute Stunde lang wurde hier ein dramaturgisch wohl durchdachter, musikalischer Genuss serviert, mit besten Zutaten: Neben dem 52-köpfigen, gut disponierten Vororchester, der Gesangsklasse 5e und der Gesangsgruppe 5b/c waren auch Mozart selbst (Arne Dietrich, Klavier) und seine Schwester Nannerl (Kristjana Dreier, Violine) weiß gepudert in Samt und Seide mit von der Partie. Mozarts Reiseklavier (Herwig Lucas) berichtete von seinen Jahren als treuer Begleiter, wenn die musikalische Familie mal wieder durch Europa tourte, und amüsierte das Publikum mit fachkundigen Plaudereien aus dem Nähkästchen.

Perfekt ergänzten sich die musikalischen Beiträge: zum fein musizierten Menuett des Vororchesters aus „Don Giovanni“ (Leitung: Maria Weber-Krüger) wurde vor der Bühne grazil getanzt; Nele (???) spielte das bekannte Thema „Ah, vous dirai-je maman“, woraufhin der Komponist selbst bravourös am Klavier vier der dazugehörigen Variationen ergänzte. Die Gesangsgruppen (Leitung: Katrin Bobyr-Bernhard, Julia Huss, Maria Weber-Krüger) präsentierten vokale Versionen der großen Instrumentalhits des Komponisten, und natürlich darf an einem solchen Abend seine bekannteste Oper nicht fehlen: der „Vogelfänger“, die böse Königin und das herrliche Glockenspiel (Solo: Frederik Palupski) aus der „Zauberflöte“ bildeten einen musikalischen Schwerpunkt. Als Solisten traten auf: die Sopranistinnen Nina Becker („Zufriedenheit“) und Maris Weitzel („Wiegenlied“) und natürlich die Geschwister Mozart mit dem ersten Satz aus der Violinsonate e-Moll. Im Kanon „Bona nox“ musizierten schließlich alle Beteiligten des Abends noch einmal zusammen. Viel Applaus für einen gelungenen Abend.

hls

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