„Positive Vibes“ Erasmus+ Begegnungstreffen in Midleton, Irland

Vom 10.12.-16.12.23 fand ein lehrreicher Schüleraustausch zwischen der Christian Brothers Secondary School, dem Gymnázium Vysoké Mýto und dem Wilhelmsgymnasium statt.

Geplant und organisiert wurde dieses Projekt von Frau Küch und Frau Euler, die mit größter Freude und Motivation viel Zeit in dieses Begegnungstreffen investiert haben und somit ein unvergessliches Erlebnis für uns alle ermöglichten.

Die Absicht dieses Austausches war, mehr Positivität in den Alltag zu bringen und somit die Welt, auch wenn nur ein kleines bisschen, zu verbessern. Gutes im Schlechten zu sehen und wertzuschätzen, Empathie, Mitleid und Respekt zu erweisen, das alles war im Programm dabei.

Wir haben verschiedene Wege gefunden, wie man mehr Positivität ausstrahlen und seine Mitmenschen damit anstecken kann. Eine Methode, mit der wir uns auseinandergesetzt haben, war die Kunst. Im irischen Kunstunterricht haben wir unsere persönliche Vorstellung von Schönheit beschrieben und verschiedene Wahrnehmungsmöglichkeiten kennengelernt. So stellte man fest, dass man Schönheit durch so gut wie alle Sinne spüren kann. Durch den wunderschönen Anblick eines Sonnenuntergangs, das sanfte Gefühl einer Decke, den angenehmen Geruch einer Kerze, das Hören von entspannender Musik, den intensiven Geschmack eines Gerichts oder einfach der hohe Wert und Nutzen von bestimmten Sachen. Denn so wird ein Baum, der Sauerstoff produziert, wunderschön. Doch wir haben auch gelernt, dass Kunst nicht immer schön sein muss, sondern auch auf Themen anspielt, die für uns das Gegenteil von Schönheit bedeuten können, von Künstlern, die nicht für Schönheit gemalt haben. Schon vor Jahrzenten wurden solche Kunstwerke produziert, ein gutes Beispiel, mit dem wir uns während des Austausches befasst haben, ist „The Weeping Woman“ von Picasso. Wir haben hat gelernt, wie man Emotionen aus einem Gesicht herausliest und mit Menschen, denen es nicht gut geht, umgeht.

Nach einer einstündigen Mittagspause hatten wir Sportunterricht, in denen wir die irischen Sportarten Hurling und Rugby kennengelernt haben. Rugby ähnelt dem amerikanischen Football, nur dass man in der Version, die wir in Irland kennengelernt haben, nur nach hinten passen darf. Das Zusammenspiel mit unseren Austauschpartnern hat uns alle zusammengebracht, denn auch wenn etwas im Spiel falschgelaufen ist, kamen einem die Schüler mit Verständnis und hilfreichen Tipps entgegen. Es ist noch zu erwähnen, dass die deutsche Erasmus+ Gruppe zufälligerweise nur aus Mädchen bestand, und dass die CBS eine reine Jungenschule ist. Nur die tschechische Gruppe war gemischt. Ungewohnt waren also die Uniformen, die die irischen Schüler – wie auf jeder noch so anderen irischen Schule – tragen mussten und die Tatsache, dass wir für die Woche die einzigen Mädchen waren. Trotz der augenscheinlichen Verwirrung der Schüler wurden wir mit größter Gastfreundlichkeit aufgenommen und sehr gut behandelt, sodass man sich auch alleine in der Schule aufhalten konnte, ohne sich unwohl oder „besonders“ zu fühlen.

Dienstags lernten wir noch einen Weg kennen, wie man Positive Vibes verbreiten kann: Mit Geschichten und Erzählungen. Insgesamt hatten wir drei Gruppen: Die Iren, die Deutschen und die Tschechen, die sich eine in ihrem Land berühmte Geschichte überlegt haben und diese anschließend auf einem Plakat so detailliert und verständlich wie möglich veranschaulichten. Die deutsche Gruppe war zu groß, also teilten wir uns auf „Das Sams“ und auf „Hans im Glück“ auf. Die Geschichten waren alle sehr spannend und wurden trotz Schüchternheit mit größter Leidenschaft weitererzählt.

Der normale Schultag endet um 16:00 Uhr. Eine Schulstunde dauert 60 Minuten, also freuen sich die Schüler immer jeden Mittwoch sehr, dass sie nur den halben Tag in der Schule verbringen müssen. Doch an dem Mittwoch, an dem wir da waren, machten wir einen Ausflug zum Titanic Museum in Cobh und sahen uns anschließend die Stadt Cork von einem Kirchenturm aus an, während wir mit einem Glockenspiel, gespielt von Schülern, die noch im Inneren des Turmes waren, beglückt wurden.

In der Woche hat man auch viel außerhalb der Schule und des Erasmus Programmes unternommen. So waren manche mit ihren Austauschpartnern in Kleingruppen im Kino, Bowling, im Restaurant oder einem Pub oder machten einfach einen Spaziergang durch die Innenstadt von Midleton.

Am Donnerstag und Freitag ging es weiter mit unserem Storytelling Workshop. Zur Inspiration besuchte uns ein professioneller und traditioneller Geschichtserzähler namens Niall de Burca, der uns Geschichten aus seinem Beruf, Alltag und sogar Gruselgeschichten aus Irland auf humorvollste Weise erzählt hat, die man sich nur denken kann. Mithilfe von Instrumenten wie einer Flöte und einer Kalimba, Kommunikation mit dem Publikum, drastischen Wechsel der Lautstärke seines Tones und bizarren Körperbewegungen konnte er aufs Volle hinausgehen und fesselte damit sein Publikum bis zum Schluss.

Freitags war es so weit, dass auch wir in unseren internationalen Kleingruppen die eigenen Geschichten vorstellten. Es gab viele schöne Geschichten, die auf verschiedenste Art und Weise gemacht worden waren. Obwohl es nur eine Voraussetzung – Positive Vibes, also ein Happy End – gab, hätten die Ergebnisse nicht unterschiedlicher sein können. Eine Gruppe präsentierte ein Video, die andere ein Puppenspiel. Es gab sogar eine Jury, doch es war viel zu schwer, einen Gewinner auszusuchen. Als Preis gab es Süßigkeiten, die dann geteilt wurden.

Am Freitagabend versammelten wir uns mit unseren Gastfamilien in der Mensa der Schule für einen spaßigen Tanzabend (ein irischer Céilidh). Uns wurden irische Tänze beigebracht und trotz des konstanten Partnerwechsels hat man sich sehr wohl gefühlt und hatte eine Menge Spaß. Man aß, unterhielt sich und schloss kostbare Freundschaften, die bis heute noch gepflegt werden.

Als letztes möchte ich neben Frau Küch und Frau Euler den Gastfamilien, den Austauschschülern und dem Lehrerteam der CBS dafür danken, dass sie sich unserer Gruppe voller Zuneigung gewidmet haben und uns in ihrer Schule bzw. bei sich zuhause willkommen hießen.

Liah Hayer 


Liah Hayer

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