Einführungsphase
Am Wilhelmsgymnasium ist die gesamte Oberstufe im Kurssystem organisiert, dass heißt es gibt keinen festen Klassenverband mehr. Die einjährige Einführungsphase dient also nicht nur der Orientierung über die späteren Leistungsfächer und der Kompensation eventuell unterschiedlicher Lernstände, sondern auch der Einführung in das Kurssystem. Die Schülerinnen und Schüler wählen aus verschiedenen Pflichtkursen aus und erhalten ihren individuellen Kursstundenplan. Damit geht einher, dass die in der Mittelstufe gebildeten Klassenverbände aufgebrochen werden, was sich positiv auf die Unterrichtsatmosphäre auswirkt. Ein weiterer Vorteil durch den Verzicht auf Klassenverbände in der E-Phase ist die Möglichkeit in Orientierungskursen die Wahl der späteren Leistungskurse im Vorfeld der Qualifikationsphase zu überprüfen.
Die Kurse sind in sogenannten „Kursleisten“ organisiert. Auf einer Leiste liegen alle Kurse, die im selben Zeitfenster im Stundenplan liegen. Man kann demnach in jeder Leiste nur einen Kurs belegen. Die meisten Leisten sind „Fachleisten“, z. B. liegen alle Deutschkurse auf einer Leiste. Die Naturwissenschaften sind in „Mischleisten“ organisiert, d. h. jeweils ein Biologie-, ein Chemie- und ein Physikkurs liegen zeitgleich. Mit der Wahl eines der Kurse, kann man einen anderen Kurse auf der Leiste nicht mehr wählen.
Orientierungskurse (OK)
Am Ende der 10. Klasse (G9) bzw. der 9. Klasse (G8) entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler für eine Kombination aus zwei Orientierungskursen, die später als Leistungskurse in Frage kommen. Dabei ist zu beachten, dass einer der späteren Leistungskurse ein „Pflichtfach“ ist, nämlich entweder Mathematik, eine Fremdsprache oder eine Naturwissenschaft. Demnach muss entweder Mathematik, Englisch, Französisch, Biologie, Chemie oder Physik als LK gewählt werden.
Als Orientierungskurs (und auch später als Leistungskurs) kann nur ein Fach gewählt werden, dass die gesamte Oberstufe betrieben wurde. Dies ist bei einem Wechsel des Orientierungskurses in einem musischen Fach relevant. Der Wechsel vom OK Musik in den OK Kunst ist ausgeschlossen. Auch kann man nicht zum zweiten Halbjahr vom Grundkurs Kunst in den OK Musik wechseln.
Auf der Leiste 1 liegen die OKs, deren Fachlehrer zugleich Tutoren sind; die Fachlehrer der OKs auf der Leiste 2 haben keine Tutorenfunktion. Ob ein OK auf der Tutorenleiste liegt oder nicht, richtet sich nach den schulorganisatorischen Gegebenheiten und hängt nicht etwa mit den Vorgaben der „Pflichtfächer“ zusammen.
Mit welchen Fächern man den „Pflicht-OK“ kombinieren kann, ist in jedem Jahrgang unterschiedlich, da die Kombinationsmöglichkeiten von den Wünschen der Schülerinnen und Schüler im Jahrgang abhängen. In einer Vorwahl geben alle Schülerinnen und Schüler eine Wunsch- und eine Alternativkombination an. Anschließend werden die Orientierungskurskombinationen ermöglicht, die die meisten Kombinationswünsche abdecken. In der Regel gelingt es, die beiden OK-Leisten so gestalten, dass allen Schülerinnen und Schülern ihre Wunsch- oder zumindest Alternativkombination geboten wird.
Grundkurse (GK)
In der E-Phase können noch keine Fächer abgewählt werden. Gewählt werden kann das musische Fach (Musik oder Kunst oder Darstellendes Spiel) und ob Religion (ev. oder kath) oder Ethik belegt wird. Außerdem müssen fünf Kontingentstunden unterrichtet werden. Von diesen fünf Stunden entfallen zwei auf die beiden zusätzlichen Stunden in den beiden Orientierungskursen. Eine Stunde ist eine Tutorenstunde im OK der Leiste 1. Die verbleibenden beiden Stunden müssen über ein Kontingentangebot abgedeckt werden. Insgesamt sind damit 34 Unterrichtsstunden verpflichtend.
Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über die Stundentafel der E-Phase und Beispiele für Kontingentangebote.
Leistungsbewertung und Leistungsnachweise
Eine entscheidende Veränderung mit Beginn der Oberstufe ist – neben dem Unterricht im Kurssystem – das Notensystem. Die Schulnoten von 1 bis 6 werden durch das Punktesystem von 0 bis 15 ersetzt:
Der Hauptunterschied liegt darin, dass nun die Plus- und Minus-Noten erkennbar werden und dass bereits die „Vier Minus“ eine Negativnote ist.
Neben der Mitarbeitsleistung im Unterricht gibt es auch in der Oberstufe schriftliche Arbeiten, die dann „Klausuren“ heißen. In Deutsch und allen Fremdsprachen sowie Mathematik werden jeweils zwei Klausuren, in allen übrigen Fächern jeweils eine pro Halbjahr geschrieben. In Sport wird eine besondere Fachprüfung durchgeführt, deren theoretischer Teil zu mindestens 25 % in die Zeugnisnote eingeht.
Am Ende der E-Phase erfolgt die Zulassung zur Qualifikationsphase.