„EU- Politics Live“ – Mit Erasmus in Brüssel

Brüssel- bekannt als die Stadt mit dem politischem Hauptsitz Europas, dem wunderschönen Grand Place und jeder Menge Waffeln und Pralinen. Dorthin ging es Mitte Januar für 12 Schülerinnen aus SV und SE:K, sowie die beiden Lehrkräfte Frau Kretzschmar und Frau Müller-Otto. Bereits während der Projektwoche hatten wir uns mithilfe des EU-Insiders Anton Küch auf die Erasmusfahrt vorbereitet und ein Programm mit dem Besuch von politischen EU-Institutionen und Gesprächen mit Abgeordneten ausgearbeitet und Kontakt mit einer irischen Schülergruppe aufgenommen, die zeitgleich mit uns in Brüssel sein würde.

Am Montag früh startete dann unsere Reise. Wie kaum zu erwarten, wollte uns die Deutsche Bahn nicht auf dem einfachsten Weg nach Brüssel schicken, doch mit einem unfreiwilligen Stopp in Köln und einer neuen Busverbindung haben wir es schließlich nach Brüssel geschafft. Dort angekommen, gab es für ein erstes Kennenlernen einen „Welcome Evening“ mit den sechs irischen Schülern und ihren Lehrkräften, der mit guter Stimmung und etwas Müdigkeit endete.

Der Dienstag begann mit einer Parlamentsführung und es folgten verschiedene Gespräche mit EU-Abgeordneten. Während die irische Schülergruppe mit irischen Abgeordneten verabredet war, sprachen wir mit drei deutschen Mitgliedern des europäischen Parlaments Özlem Demirel (die Linke), Erik Marquardt (Bündnis 90/Die Grünen) und Udo Bullmann (SPD). Es war spannend, Einblicke in den politischen Alltag, die verschiedenen Standpunkte und bisherige Erlebnisse und Erfahrungen zu bekommen, sowie zu sehen, wie unterschiedlich die Politiker sich in ihrem Auftreten und ihrer Persönlichkeit waren. Am Abend sind wir dann zu dem beleuchteten Grand Place gegangen, was wirklich ein beeindruckender Anblick war. Mit der ersten und sehr leckeren belgischen Waffel sind wir weiter durch Brüssel gelaufen und mit den irischen Schülern ins Gespräch gekommen.

Am nächsten Tag stand dann das „Roleplay“ auf dem Programm, bei dem jeder Mitspieler in die Rolle eines Abgeordneten schlüpfen konnte. Man wurde einer Partei zugeordnet und sollte dann zu einem bestimmten Thema einen Gesetzesentwurf gestalten. Innerhalb zwei sehr spaßigen, aber auch ziemlich stressigen Stunden haben wir uns zwischen Parlamentssitzungen, Diskussionen und Parteitreffen hin und her bewegt. Insgesamt war das Rollenspiel ziemlich aufwändig und vielschichtig gestaltet und man konnte das alltägliche Leben eines EU-Abgeordneten ein bisschen besser nachempfinden.

Am Donnerstagvormittag haben wir uns in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Ein Teil ist zum Atomium gegangen, andere in die St. Michael Kathedrale oder es wurde das Haus der europäischen Geschichte besucht. Danach gab es eine gemeinsame Führung im Gebäude des europäischen Rates. Abends hatten wir durch individuelle Freizeitgestaltung in Brüssel und einen gemeinsamen Abend in der Jugendherberge einen schönen Abschluss der Brüsselzeit. Mit der richtigen Entscheidung, wegen des Bahnstreiks noch rechtzeitig den Flixbus zu buchen, sind wir am Freitagabend alle wohlbehalten in Kassel angekommen.

Es bleibt zu sagen, dass die vergangene Woche eine wunderschöne Zeit war in einer tollen und politisch sehr interessanten Stadt. Wir haben viele neue Erfahrungen machen können und sind mit neuen Menschen in Kontakt gekommen. Hoffentlich wird es auch in Zukunft die Möglichkeit von Erasmusprojekten am Wilhelmsgymnasium geben. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Schülern die Möglichkeit ins Ausland zu reisen, neue Erfahrungen zu machen und in Kontakt mit neuen Menschen zu kommen, sondern tragen gleichzeitig auch zum Erhalt unserer Demokratie bei. Wir möchten uns bei Frau Küch und allen beteiligten Lehrkräften bedanken, die sich für die Erasmusprojekte einsetzen und diese organisieren und begleiten.

(Ayla Bösel, E2)

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