Die Leipziger Buchmesse als Manga- und Comic-Convention

Die Leipziger Buchmesse ist in ihrer Form ein deutschlandweites Unikat, denn keine andere Messe bietet neben ausschließlich schriftlicher Literatur auch in diesem Ausmaß Zugang zu Comic- und Manga-Inhalten. Dabei gelingt der Übergang zwischen den Ständen der Literatur- und Comic-Verleger quasi nahtlos, denn auch im Bereich C&M werden Neuerscheinungen teils vor regulärer Erscheinung zum Kauf angeboten. Aber auch außerhalb der Neuerscheinungen bieten die Verleger hier eine weitaus breitere Auswahl, als vielleicht in lokalen Buchhandlungen oder Comic-Läden zu finden ist, an. Da diese nach Verlag, Genre und im Fall von „Franchise-Helden“ (Beispiel: Marvel studios) nach Charakter sortiert sind, kam ich als Deadpool-Fan anhand des großen, spezifischen Angebots leider nicht daran vorbei, einen Großteil meines Budgets für mehrere Comics auszugeben, was leider recht naiv ist, denn auch Convention- typische Händlerhallen sind in der Größe, wie man sie sonst auf der MEX in Berlin auftrifft, vertreten.

Zwischen Plushies, Stickern, Artworks, Kathanas, Perücken und kinky Dakimakuras kann Jede/r selbst entscheiden, wie das Budget am besten auf stark überteuerte Importware und leicht finanzierbare Fundstücke aufgeteilt wird. Für Alle, die ihren Tag jedoch nicht damit verbringen wollen, sich durch Menschenmassen zu quetschen, bei dem Versuch, das bestmögliche Preis-Leistungsverhältnis auszumachen, hält die MCC der Buchmesse ein überschaubares Programm bereit. So war es in diesem Jahr neben Tanzaktivitäten, den klassischen Workshops rund um Comics, Kunst und Japan, sowie zahlreichen Bühnenshows unter Anderem möglich, sich bei den deutschen Synchronsprechern der Attack on Titan Charaktere Autogramme zu holen und am großen Cosplay-Wettbewerb teilzunehmen. Trotz des großen Essens- und Getränkeangebots, ist es aus meiner Sicht definitiv ratsam, genug Wasser und Nahrung mitzunehmen, denn die langen Wartezeiten und hohen Preise können die Convention-Erfahrung leider sehr einschränken, wenn man am Ende des Tages droht zu dehydrieren. Insgesamt hält die Leipziger Buchmesse für Manga- Comic- und Literaturfreunde so viel Inhalt bereit, dass es allein auf einem der Gebiete schon schwer werden dürfte, alles zu sehen zu bekommen. Der schulisch organisierte Ausflug bietet sich also definitiv an, wenn man das möglichst schnelle und stressfreie Convention-Erlebnis sucht. (Sen)

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